Loop her

Kurz nachdem klar war, dass ich den Omnipod bewilligt bekommen würde kam die nächste coole Info: das Protokoll des Omnipod war geknackt worden und man würde kurze Zeit später den Omnipod vom Handy aus steuern und damit auch loopen können. Das einzige was mir fehlte war der Rileylink, ein kleines Stück Hardware, das die Verbindung zwischen Handy und Omnipod ermöglicht, weil Handies per Bluetooth, der Omnipod aber per Funk kommuniziert. Also den Rileylink in den USA bestellt und gewartet. Zudem muss man sich die Loop-App auch selbst auf seinem Handy „bauen“, diese gibt es nicht aus irgendwelchen App-Stores zum Download. Ein iPhone hatte ich zum Glück ohnehin. Fehlte nur noch ein MAC, ohne den man die App nicht erstellen kann. Da ich in der IT arbeite war es aber kein Problem einen virtuellen MAC zu erstellen von dem ich die App dann nach den genialen Anleitungen im Netz bauen konnte. Während ich auf den Rileylink wartete ließ ich die App einfach mitlaufen und habe darüber alle Mahlzeiten erfasst, so dass ich sehen konnte welche Vorschläge der Algorhythmus für mich hätte. Als der Rileylink dann da war ließ ich ihn für einen Tag im sogenannten open Loop laufen, d.h. er steuert die Pumpe nicht automatisch, macht aber Vorschläge. Das ist wichtig, um zu sehen, ob die Angaben, die man gemacht hat und mit denen der Loop seine Berechnungen durchführt, auch korrekt sind. Denn es ist unheimlich wichtig, dass sowohl die Basalrate als auch die diversen Faktoren der Realität entsprechen. Sonst funktioniert der Loop nicht bzw. besteht die Gefahr, dass er seinen Schützling in den Unterzucker katapultiert.
Darum: vorher unbedingt alles auf den Prüfstand stellen und dann erst mit dem open Loop beginnen. Wenn das einen guten Eindruck macht den Loop schließen und die App machen lassen. Allerdings ist es auch hier notwendig der App zu sagen, dass und wie viel man isst, ob man Sport macht usw. Das wird zwar immer besser, weil auch immer bessere Insuline auf den Markt kommen, aber so schnell wie das vom Körper selbst produzierte Insulin ist kein von außen zugeführtes.
Ich liebe meinen Loop! Ich nutze das System jetzt seit knapp 1,5 Jahren und bin sehr zufrieden. Gerade in der Nacht reagiert er immer richtig und ich komme in der Regel mit einem 100er Wert morgens aus dem Bett.


FAZIT:
Die Pharmaindustrie könnte hier noch viel mehr auf die Beine stellen, wenn sie nur wollte. Die DIY-Gemeinde ist aber einfach nur der Hammer. Hier gibt es so viele Menschen, die sich gegenseitig helfen und dadurch ihr Leben ein Stück weit besser machen.
Und mit der Magie des Loop will ich meine Geschichte hier beschließen. Willst auch Du ein Zuckerzauberer oder eine Zuckerzauberin werden melde Dich bei mir und ich helfe Dir soweit ich das kann.