Das muss doch besser gehen

Es gingen ein paar Jahre ins Land, in denen ich soweit gut mit meinem Monster zurechtgekommen bin. Allerdings habe ich ihn auch immer recht straff am unteren Ende der Skala gehalten und Ausflüge in den 50er Bereich waren keine Seltenheit. Mein Arzt war davon wenig begeistert, ich eigentlich auch nicht, aber absichtlich in Richtung 200 gehen wollte ich dann auch nicht. Problematisch war eher, dass ich die Hypos (Unterzucker) in der Regel nicht mehr bemerkte. Meine Diabetesberaterin meinte, dass mir ein CGM-System (Continuous Glucose Monitoring) da mit Sicherheit weiterhelfen könne, aber dass auch die Hürden bei den Krankenkassen hoch seien, weil die Systeme nicht gerade günstig sind. Damit ein Antrag überhaupt Hoffnung auf Erfolg hat sollte ich zunächst meine Schulungen auffrischen. Also machte ich zunächst eine allgemeine Auffrischungsschulung und im Anschluss daran eine Schulung, um meine Hypowahrnehmungsstörung in den Griff zu bekommen. Da ich ohnehin immer brav mein Tagebuch geführt hatte war es kein Problem 3 Monate Tagebuch für den Antrag bei der Kasse bereitzuhalten. Selbstverständlich wurde der Antrag nicht einfach durchgewunken, sondern ging zur Prüfung an den MdK. Dort sah man allerdings die Notwendigkeit und legte der Kasse nahe die Kosten zu übernehmen. Damals sollte es das Guardian Connect-System von Medtronic werden, das zu diesem Zeitpunkt neu auf den Markt kam. Allerdings verzögerte sich der Marktstart nochmal um 2 Monate, in denen ich nichts tun konnte als warten.
Als ich dann endlich einen Termin zur Einweisung hatte war ich total gespannt und im ersten Moment hat das alles erstmal so funktioniert wie es sollte. ABER: wie es so ist mit neuen Systemen, sie haben Kinderkrankheiten. Und diese sind bei medizinischen Produkten nicht einfach abzustellen, weil alles von diversen Prüfstellen gegengecheckt werden muss. Mein spezielles Problem mit dem Guardian Connect-System war der Alarm. Sinn und Zweck ist es ja, dass man beim Erreichen eingestellter Schwellwerte, sei es nach oben oder unten, alarmiert wird. Und das egal zu welcher Zeit, sprich, wenn ich schlafe muss mich das System wecken können. Das System hatte allerdings nur einen fest eingestellten Alarm, der aus zwei Tönen bestand: Dong-Ding bzw. Ding-Dong. Tagsüber habe ich das mitbekommen, in der Nacht jedoch regelmäßig nicht. Reklamationen beim Hersteller waren fruchtlos und was erschwerend hinzu kam war die Liefersituation bzgl. Sensoren, die damals katastrophal war. Der Hersteller konnte mir trotz Vertrag mit der Krankenkasse nicht zusichern, dass ich rechtzeitig neue Sensoren bekomme.
Ich hatte das Glück, dass Dexcom damals die Preise für den G5 massiv gesenkt hat und wir so eine Umverordnung auf das Dexcom G5 durchbekommen haben. Ab dann war alles gut und ich möchte einen Sensor nicht mehr vermissen 😊


FAZIT:
Dranbleiben! Schauen wo es evtl. Probleme gibt und ob man diese evtl. mit Hilfsmitteln in den Griff bekommt. Unter Umständen gibt es hierbei gewisse Hürden, aber wenn man etwas wirklich will sollte das den Aufwand und vielleicht eine längere Wartezeit wert sein.